Was unsschon seit Jahren gereizt hat? Eine Rundreise durch Japan. Die Frage stellt sich
nun, zur Kirschblüte oder zur Laubfärbung?? Wir haben uns für die Laubfärbung
entschieden. Im November 2009 war es dann soweit. Nach 12 Stunden Flug landeten
wir in Tokio.
Allerdings begrüßte uns das “Land der aufgehenden Sonne“ mit Regen und schwül-warmen
18 Grad. Vom Flughafen fuhren wir ca. 1 Stunde bis zu unserem Stadtteil Asakusa.
Unsere
erste Besichtigung war der Kannon-Tempel, der der Göttin der
Barmherzigkeit gewidmet wurde. Der Weg dorthin führt durch eine kleine
Ladenstraße mit vielen Souvenirshops. Ferner gibt es ein Tor mit einer 750 kg
schweren Laterne. Unsere erste Mahlzeit war in einem Schnellrestaurant und war
sehr spannend, da man nichts lesen kann und es auch keine englische Karte gibt.
Allerdings sind die Speisen in fast jedem Restaurant im Schaufenster als
Plastikmenue dargestellt und die Karte ist bebildert. So sieht man immerhin wie
das Essen aussehen könnte, was man da so bestellt hat. Eins vornweg, wir haben
nicht einmal Sushi gegessen, das können wir auch zu Hause sehr gut, sondern die
sehr leckere japanische Küche ausprobiert und unser Fazit: alles super lecker
und leicht.
Der nächste
Morgen war immer noch grau, aber es regnete nicht mehr. Unsere erste Busfahrt
führte uns durch die Millionenstadt zum Meiji-Schrein. Eine Pilgergedenkstätte des
Kaisers Meiji. Danach fuhren wir zum Wolkenkratzerviertel, zum größten Rathaus
der Welt. Es ging hinauf auf eine Aussichtsplattform. Von hier oben konnte man
seinen Blick über die gesamte Stadt schweifen lassen. Bei guter Fernsicht hätte
man sogar den heiligen Fuji-san sehen können. Unser erster
Landschaftsgarten war am Mittag dran. Danach haben wir eine kleine Bootsfahrt
auf dem Sumida-Fluss
unternommen. Der Nachmittag wurde der Ginza gewidmet. Die vornehmste Einkaufsmeile
von Tokio.
Der nächste
Tag führte uns nach Nikko, wo wir den Rinnoji-Tempel
besichtigten.Tag 5
führte uns an die Pazifikküste nach Kamakura. Hier besuchten wir den Hasedera-Tempel,
sowie den großen Buddha. Am Nachmittag fuhren wir zum Fünf-Seen-Gebiet im Fuji-Hakone
Nationalpark. Schon während der Fahrt um den Fuji, zeigte sich der
Vulkankegel durch die Wolken. Mit seiner schneebedeckten Spitze sah er schon
majestätisch aus. Am nächsten Morgen hatten wir strahlend blauen Himmel und
Sonnen-schein. Nach ein paar Fotos fuhren wir nach Matsumoto. Hier gab es eine der
wenigen gut erhaltenen Burgen zu
besichtigen. Die Wehranlage stammt aus dem 16. Jhd. und wird wegen ihres
schwarzen Anstrichs auch „Krähenburg“ genannt. Am Nachmittag fuhren wir über
die japanischen Alpen nach Takayama. Ein hübsches Städtchen mit viel
alten Häusern und schönen Straßen, die zum bummeln einladen. Dort haben wir ein
traditionelles Shabu-Shabu gegessen. Das ist zartes Beef, vom Kobe-Rind, das
mit viel Gemüse, Tofu und Salat in einem Topf in Sojasauce geschmort wird –
einfach köstlich.
Am nächstenMorgen ging die Fahrt nach einem Bummel
über den einheimischen Markt und dem Besuch der alten Provinzverwaltung
des Tokuawa-Shogunats nach Shirakawa-go, einem malerischen Dorf mit
strohgedeckten Bauernhäusern, die zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurden.
Der nächste
Tag führte uns nach Kyoto. Unterwegs besichtigten wir den schönen
Landschaftsgarten Kenrokuen und das Eihei-Kloster. In Kyoto blieben wir für drei
Nächte. Die alte Kaiserstadt ist uns wohl gesonnen, denn wir hatten die
Möglichkeit das Kaiserpaar zu sehen, die in diesem Jahr ihre 20 Jahre
Inthronisierung feierten. In Kyoto besichtigten wir u.a. den Goldenen Pavillon,
eine Sommerresidenz des Kaisers und Tempel, Zen-Gärten und Shinto-Schreine. In
der Oststadt von Kyoto besuchten wir den schön gelegenen Kiyomizu-Tempel. Am
dritten Tag machten wir einen Tagesausflug nach Nara. Hier konnten wir zahme
Rehe und Hirsche füttern. Nach Kyoto fuhren wir u.a. nach Koya-san. Hier übernachteten wir
bei den Mönchen im Kloster im Tempelgästehaus. Ein einfaches Zimmer und
vegetarische Küche erwartete uns. Auf Reismatten wurde unser Nachtlager gerichtet
und das Essen wurde im Kimono eingenommen. Eine tolle Erfahrung die wir nicht
missen möchten.
Am frühen
Morgen haben wir uns noch einen Tausend Jahre alten Friedhof angeschaut. Ein
sehr beeindruckender Ort, selbst hier hätte man stundenlang verweilen können.
In Japan gibt es übrigens nur Feuerbestattungen. Danach fuhren wir zur
schönsten und ältesten Burg Japans. Der “Burg des weißen Reihers“. Am
Nachmittag waren dann wieder wunderschöne Landschaftsgärten, mit ihrer
atemberaubenden Laubfärbung, dran. Abends haben wir dann Hiroshima erreicht. Leider war
der Aufenthalt nur ein Tag. Hier haben wir uns den Friedenspark, sowie das
Friedensmuseum angeschaut. Ein Ort, der einem zum Nachdenken animiert. Vor
allem wenn man sieht, wie es vor und nach dem Atombombenabwurf aussah. Es war
teilweise bedrückend, all das Leid zu sehen, was der Bevölkerung angetan wurde.
Aber durchaus sehenswert, denn es sollte alle daran erinnern, was so eine Bombe
anrichtet. Und man sollte dies auch nie vergessen. Nach dieser schweren Kost
gab es dann was Leichtes. Wir fuhren mit der Fähre auf die nahe gelegene Insel Miyajima
mit seinem roten Schrein im Wasser und haben die letzten schönen Bilder
geschossen. Das war der letzte Tag unserer Rundreise. Ein letztes Highlight
kommt allerdings noch. Am frühen Abend fuhren wir mit dem Shinkansen-Superexpress, dem
zweitschnellsten Zug der Welt (der schnellste ist der neu gebaute chinesische
Schnellzug) nach Osaka. Von hier traten wir am nächsten Vormittag unseren
Heimflug an.
Fazit:
Japan ist auf jeden Fall eine Reise wert und wir werden, entgegen aller
Vorsätze, hier nur einmal hinzureisen, irgendwann wiederkommen. Es war einfach
nur phantastisch, nur leider, wie immer auf Rundreisen, vieles zu kurz und
manches zu schnell…
|