Wohin Mitte
Oktober, wenn man nicht weit weg fliegen will und das Urlaubsziel aber durchaus
noch ein angenehmes Klima haben soll? Unsere Wahl fiel auf Madeira, die
Blumeninsel…
Nach nur knapp
4 Stunden Flug ist man in Funchal, der Hauptstadt Madeiras, gelandet. Schon
beim Ausstieg aus der Maschine kann man die ersten Blumen und Pflanzen sehen.
Es geht
beschaulich und ohne Hektik zu. Unser Hotel lag am Meer, allerdings muß man
wissen, dass es auf Madeira keine Sandstrände gibt, was einem das Baden jedoch
nicht vermiest. Die Hotels verfügen über sehr schöne Poolanlagen und man kann
auch jederzeit in einem der Lidos (Meerschwimmbäder) baden gehen. Hier werden
die Pools durch jede Welle mit Meerwasser überspült. Ein Spaß für Groß und
Klein.
Von unserem Hotel Porto Mare
zur Innenstadt von Funchal (was übersetzt Fenchel heißt) sind es 2,5 km und gut
zu Fuß zu erreichen. Man kann jedoch auch den öffentl. Bus oder ein Taxi (für
kleines Geld) nehmen. In der Stadt beeindruckt natürlich die Promenade, die am
Hafen entlang läuft. Hier laufen 2x pro Woche die großen und kleinen
Kreuzfahrtschiffe ein und die Passagiere besuchen für max. einen Tag die Insel,
bevor sie wieder in See stechen
Nur als
Badeurlaub ist Madeira nicht gedacht, denn die Insel ist für seine Wanderwege
bekannt und daher auch deshalb ein beliebtes Reiseziel. Da die Temperaturen das
ganze Jahr über frühlingshaft bei ca. 17-19, teilweise sogar bis 23 Grad
liegen, kann man ausgedehnte Wanderungen unternehmen. Wunderschön sind die
gepflegten Wanderwege entlang der Levadas. Das sind kleine Bewässerungskanäle, die an den
Gebirgshängen und durch Tunnel verlaufen, besonders im Nordteil der Insel und
die vor gut 300 Jahren angelegt wurden
Es gibt so viel
zu sehen und unternehmen, allein in Funchal kann man mit der Seilbahn hoch nach
Monte fahren und dort den Botanischen Garten und den Tropischen Garten
besuchen. Wunderschön angelegt und mit den schönsten Blumen und Büschen
bepflanzt. Nach dem Besuch des Tropischen Gartens, für den man schon allein 2-3
Stunden einplanen sollte, bietet sich die Abfahrt mit einem der bekannten
Korbschlitten an. Man saust mit den Schlitten auf einer mittlerweile
spiegelglatten Straße, die auch noch mit Autos befahren wird, ca. 2 km steil
bergab. Damit das alles gut klappt, sind 2 Schlittenführer mit “an Bord“, die
rechtzeitig die Kurve kriegen und bremsen, falls es zu schnell wird.
Ebenso ist der
Besuch der Markthalle ein Muß. Hier werden täglich frischer Fisch, Obst und
Gemüse angeboten. Jeder Stand lässt einen die exotischen Früchte probieren.
Dazwischen gibt es auch Souvenirstände und Kunsthandwerk zu kaufen.
Da die Insel
ist nicht so groß ist, kann sie gut erkundet werden. Die meisten Urlauber
bleiben nur eine Woche, was eigentlich zu kurz ist um die komplette Insel zu
erkunden. Wir haben uns für 2 Tage ein Auto gemietet und sind die Insel von Ost
nach West und von Süd nach Nord abgefahren und haben alles erkundet. So haben
wir in Santana die bunten reetgedeckten Häuschen besucht, sind in die Berge
gefahren, wo sich der heute unter Naturschutz stehende Lorbeerwald und der
sogenannte Urwald befindet.
Die
vielen Restaurants laden mit leckeren Essen ein. Eine der originalen
Spezialitäten der madeirischen Küche ist der Espada, der schwarze Degenfisch,
ein Tiefseefisch. Er sieht furchterregend und hässlich aus, hat aber ganz
zartes Fleisch, wird als Filet gebraten oder gegrillt mit Banane serviert und
schmeckt sehr lecker. Auch für Fleischesser gibt es was Leckeres, den
traditionellen Espetada, ein Fleischspieß. Die großen Fleischstücke werden auf
einem Lorbeerzweig gespießt und über offenem Feuer gegrillt. Allerdings steht
der Lorbeerwald mittlerweile unter Naturschutz, daher gibt es den Spieß i.d.R.
auf einem ummanteltem Metallstab. Was überall angeboten wird, ist ein
selbstgebackenes Knoblauchbrot, das im Prinzip zu jedem Essen vorab gehört, köstlich
Das
Nationalgetränk heißt Poncha,
ist süßlich und besteht aus Zuckerrohrschnaps, Honig und Zitronensaft. Poncha
gibt es auch mit Maracuja- oder Orangensaft. Nicht zu vergessen, der bekannte Madeirawein, der auch in der guten Küche benutzt wird,
aber auch so sehr lecker schmeckt. Hier kann man unter Süß, Halbsüß, Trocken
und Halbtrocken wählen.
Madeira war auf
jeden Fall eine Reise wert, ist sehr zu empfehlen und hat uns sehr gut
gefallen.