Diesmal haben
wir uns für einen Campmobilurlaub entschieden. Dafür haben wir uns einen VW
California 600 Grand gemietet. Für zwei Personen perfekt. Unser Ziel: die Normandie,
genauer gesagt, Le Mont-Saint-Michel, die Felseninsel mit der wunderschönen Abtei
auf der Spitze im Wattenmeer. Unser erster Übernachtungsstopp war in Calais.
Hier beginnt auch die Opalküste bzw. die Alabasterküste. Der Campingplatz war
nur einen Kilometer von der sehr schönen Strandpromenade entfernt. So konnten
wir gemütlich in die Stadt bummeln. Dort haben wir unseren ersten Muscheltopf
gegessen, lecker. Es sollte nicht der Letzte bleiben. Und hatten unseren ersten
wunderschönen Sonnenuntergang.
Am nächsten Morgen ging es Richtung Mont Saint Michel, immer an der Alabasterküste entlang.
Dies ist die Küste der Normandie und besticht durch ihre hohen Steilklippen,
die bei Sonne besonders schön leuchten. Die Küste ist 120 km lang und führt
u.a. an den Küstenorten Le Havre, hier befindet sich auch die Seinemündung,
Fécamp, Dieppe und Le Tréport vorbei. An allen Küstenorten haben wir auch Stopp
gemacht, teilweise mit Übernachtung und haben die wunderschöne Landschaft
genossen. Besonders schöne Felsformationen befinden sich in Étretat, da es hier
auch Felsbögen und spitze Felsen, die in den Himmel ragen, gibt.
Besonders gut hat uns das kleine Hafenstädtchen Honfleur gefallen. Hier steht noch eine
wunderschöne Holzkirche, die seit dem 1879 als historisches Monument
klassifiziert wurde. Die Sainte Catherine ist die größte Holzkirche
Frankreichs und besitzt einem separaten Glockenturm. Sehr sehenswert. Ebenso
sind überall wunderschöne Parks und Grünflächen mit blühenden Blumen
angepflanzt. Überhaupt war es überall super sauber und ordentlich. Und in jedem
kleinen Hafen gibt es zahlreiche Restaurants und Brasserien. Von Honfleur aus,
haben wir beschlossen, unsere Route zu ändern und direkt nach Le Mont-Saint-Michel
zu fahren, da wir nicht am Wochenende dort ankommen wollten, zumal die
Franzosen, eben auch mal ein Wochenende mit dem Camper unterwegs sind und auch
ihr Wochenende genießen, von den Touristenmassen ganz abzusehen. Dort
angekommen, haben wir uns den kleinen Ort angeschaut, der jedoch nicht viel zu
bieten hat. Am nächsten Morgen sind wir zu Fuß am Fluß entlang, 5 km zur Insel
gelaufen. Es gibt zwar einen kostenlosen Shuttlebus, der jedoch nur den letzten
Kilometer fährt. Entweder läuft man die 5 km vom Ort aus oder man fährt auf
einen der vielen Parkplätze und nimmt dann für den letzten Kilometer den
Shuttlebus. Dort angekommen, waren wir total überwältigt von dieser schönen
Insel. Die Geschichte erzählt, dass dem Bischof Aubert von Avranches im Jahre
708 der Erzengel Michael dreimal erschienen ist und ihn aufgefordert hat, eine
Kirche auf dem Felsen zu bauen. Mont-Saint-Michel ist bezaubernd und hat viel
Charme. Sie ist die meist besuchte Sehenswürdigkeit in Frankreich. Mittlerweile
gehört sie zum Unesco Weltkulturerbe. Ein Besuch ist wirklich Pflicht und zwar
nicht nur die Insel, sondern auch die Abtei, für die allerdings Eintritt
verlangt wird.
Nach dem
Aufenthalt haben wir unsere Route dann wieder an der Küste fortgesetzt und
haben uns an den Küstenabschnitt begeben, der Geschichtsträchtig geworden ist.
Denn die Küste der Normandie hat leider auch eine bewegende Geschichte und zwar
die des zweiten Weltkrieges, da an der Küste damals die Alliierten an Land
kamen, um Frankreich zu befreien. Es war der sogenannte D-Day, am 6.Juni 1944,
der in die Geschichte einging. Wer sich für die Geschichte interessiert, kann
an den vielen Gedenkstätten, Museen, Denkmälern und Bunkern, jede Menge darüber
erfahren. Auch wir haben uns die Bunker, Museen und Gedenkstätten teilweise
angeschaut.
Den Abschluß verbrachten wir in Brügge (Belgien) und haben dort noch einmal die leckeren
Biere und Chocolaterien genossen. Das Wetter hatte es so gut mit uns gemeint.
Wir hatten den ganzen Urlaub 21-24 Grad, bei blauem Himmel und Sonnenschein;
und dass im Oktober (!).
Das war für uns ein ganz besonderer Urlaub. Zum einen weil wir das erste Mal mit so einem
Campmobil unterwegs waren und zum anderen, ist die Normandie wunderschön und
auf jeden Fall eine Reise wert. Wir hätten nie gedacht, dass uns das so viel
Spaß und Freude macht. Deshalb werden wir uns nochmal so einen Camper mieten,
wer weiß wo es dann hingeht. Es wird spannend…