Rundreise Amerika – Südstaaten
Im September starteten wir
unsere Rundreise durch die Staaten. Unser Trip
sollte von Florida entlang an
der Golfküste bis nach Texas gehen. Leider
machte uns Hurrikan Katherina einen
Strich durch die Rechnung. Und so
mussten wir unsere Route kurzfristig ändern.
Aber der Reihe nach.
Am 2. September landeten wirin Orlando. Mit unserem Mietwagen
starteten
wir am nächsten Morgen Richtung Key
West. Unser erster Stop war
natürlich
das Kennedy Space Center. Diese gigantischen Raketen, die in den Himmel ragen,
einfach Wahnsinn. Hier kann man eine Tour buchen, die einen u.a. bis an die
Startrampe der Raketen fährt. Man durfte sogar in das Forschungszentrum.
Das
alles zu sehen war einfach hoch interessant und ist auf jeden Fall einen Besuch
wert. Weiter ging es an der Küste nach West
Palm Beach, Fort Lauderdale
und Miami.
Hier wo sich die “Schönen“ treffen, ging es schon am Nachmittag
zu wie auf
Mallorca. Auf dem Ocean Drive wurde
flaniert, hier ist das Motto:
Sehen und gesehen werden. Restaurant, Bars und
Clubs reihen sich nahtlos
aneinander. Ich möchte nicht wissen, was hier nachts
los ist. Ein weiterer
Fotostop ist das Haus von dem berühmten Modeschöpfer Gianni
Versace,
der vor acht Jahren vor seinem Haus erschossen
wurde.
Gegen Nachmittag erreichten
wir die Nordkeys. Der Himmel war inzwischen
wieder schwarz und es fing ziemlich
stark zu regnen an. Wir befürchteten
schon das schlimmste, aber man teilte uns
mit, wenn es heute Nacht durch
regnet, wird das Wetter am nächsten Tag schön.
Am nächsten Morgen war
es noch stark bewölkt, aber der Regen ließ nach und
tatsächlich die Sonne
trat hervor. Und die brannte gleich erbarmungslos. Bevor
wir Key West
angekommen waren, mussten wir noch ein paar lange Brücken
überfahren.
Die längste hatte eine Länge von 11 Kilometern. In Key West sind
wir dann
durch die Straße gebummelt. Hier leben die übrig gebliebenen Hippies,
Lebenskünstler und Aussteiger. Das Haus von Ernest Hemingway kann
man
ebenfalls besuchen. Die meisten alten Häuser im Kolonialstil mit
Holzveranda
und Schaukelstühlen sind gut erhalten und haben einen pastellfarbenen
Anstrich.
Nachdem wir durch die Straßen gebummelt sind, haben wir entschlossen
wieder
zurück zufahren und unser Nachtlager wieder in den Nordkeys
aufzuschlagen.
An der Westküste ging esweiter zu unserem nächsten Ziel, den Everglades.
Mit dem Airboat haben wir eine einstündige Tour durch die Sümpfe gebucht.
Das
ist auf jeden Fall interessant und war richtig spannend. Und wenn man
einen
Alligator aus nächster Nähe fotografieren will, ist dies die beste Art,
denn
der Guide lockt sie erst mit Rufen an und dann werden sie mit Geflügel
gefüttert, ganz nah am Boot. Man ist höchstens einen halben Meter von dem
gigantischen Maul entfernt. An der Westwüste fuhren wir weiter nach St. Petersburg.
Wir haben vorher einen
Abstecher nach Sanibel Island gemacht. Hier leben die
“alten“
Reichen, die ihren Lebensabend hier verbringen. Lauter nette Villen mit
gepflegten Grundstücken, Pool und Tennisplätzen. Da kann man es schon
aushalten.
Weiter ging es nach Venice,
hier haben wir spontan Halt gemacht und uns in
einem schönen Beachhotel
eingecheckt und ab ging es in den Golf zum Baden.
Wir genossen die herrlichen
Wellen und das warme Wasser. Am nächsten Tag
sind wir dann über St. Petersburg nach Tampa. In Tampa haben wir uns mit einer
Exkollegin getroffen, mit der wir auch einen schönen Abend verlebt haben.
Netterweise konnten wir bei Ihnen auch übernachten. An dieser Stelle, herzliche
Grüße an Daniela, Brett und Buddy. Da wir nun ein paar Tage getrödelt
hatten,
ging es am frühen morgen los Richtung Texas.
Die Interstate 10 die nach New Orleans und uns direkt nach Houston führte,
war durch den Hurrikan
Katherine an einem Teilstück zerstört und so mussten wir
einen Umweg von ca.
250 km nach “oben“ in Kauf nehmen, da es New Orleans,
so wie es war, nicht mehr
gab. Die Fernsehberichte zeigten uns Bilder
der Zerstörung, schlimmer wie nach
einem Krieg. Unser Weg führte uns durch
die Staaten Alabama, Mississippi und Louisiana. Es ging vorbei an Mais- und
Baumwollfeldern, Sümpfen, Seen und Wäldern. Nach zwei Tagen waren
wir in Texas.
Hier führte uns die Reisedirekt nach New Braunfels zur
Schwester bzw.
Schwager und Schwägerin. Es erwartete uns ein ausgeklügeltes
Sightseeingprogramm. Angefangen mit dem Besuch von San Antonio und
dem
berühmten “River-Walk“. Ein Fluss
der sich unter der Stadt entlang
schlängelt und der an seinen Ufern mit
zahlreichen Restaurants gesäumt ist.
Man kann auch eine Bootstour machen, wo
ein Guide die Geschichte von
Alamo
und der Stadt erzählt. New Braunfels ist eine sehr “deutsche“
Gegend. Es gibt
sehr viele deutsche Auswanderer, die sich hier niedergelassen haben und das
spiegelt sich in vielen Dingen wieder. Es gibt sogar
ein zweiwöchiges
Oktoberfest mit Wurst, Brezeln und Weißbier. Das lockt jedes
Jahr tausende von
Besuchern an. Des weiteren haben wir uns Luckenbach,
ein Kaff mit nur noch zwei Einwohnern, einem Postamt, einem Store und
einer
Dancehall angeschaut. In Fredericksburg
gibt es eine deutsche Bäckerei,
die leider an diesem Tag geschlossen hatte.
Gerne hätten wir mal die Brötchen
oder das Brot probiert. Dafür haben wir in
einem Biergarten, in dem es tatsächlich
Sauerkraut gab, Pause gemacht. Den
nächsten Tag haben wir auf dem
Guadelope-River zugebracht und waren natürlich
auch shoppen. In Gruene
einem
kleinen alten Städtchen, das mal ein Herr Gruene gegründet hat, gibt es
kleine
Souvenirlädchen, eine Dancehall und ein ganz uriges Restaurant,
das Gristmill. Hier
hat sich sogar ein kleiner Waschbär hingetraut. Überhaupt
ist die Fauna und
Flora sehr abwechslungsreich. Es gibt Schlangen, Skorpione,
Alligatoren,
Hörnchen, Waschbären, Rinder sogenannte Longhorns und Gürteltiere.
Die Bäume
haben Schmarotzerpflanzen, die wie Lianen von den Ästen
hängen, das einen Wald
aussehen lässt, wie einen Hexenwald. Sehr viele Blumen
haben wir allerdings,
auf Grund der Hitze, durchschn. 34 Grad, nicht gesehen.
Einen Tag haben wir in
der Schlitterbahn, einem Wasserpark zugebracht. Hier
gibt es eine Art
Achterbahn auf Wasser. Irre spritzig. Tja und dann war eine Woche
Texas auch
schon wieder zu Ende und der Rückweg nach Florida musste angetreten
werden.
Nach einem Anruf beim amerik. ADAC wurde uns mitgeteilt, das die
Interstate 10
wieder zu befahren sei und so haben wir uns entschlossen “unten“
rum zurück zu
fahren, das brachte uns auch eine Zeitersparnis von zwei Tagen.
Mittlerweile braute sich der
nächste Hurrikan zusammen. “Rita“ tobe schon
über Kuba und nahm Kurs auf Key
West und Florida. In Key West wurden alle
Einwohner evakuiert. Uns wurde
etwas mulmig bei dem Gedanken in die Region
zu fahren. Unser Weg führte uns
wieder durch die Staaten Louisiana, Mississippi
und Alabama zurück nach
Florida. In Höhe von New Orleans wurde ein Teil der
Zerstörung von Hurrikan
Katherina sichtbar. Auf einer Schneise von ca. 200 km
war alles platt. Bäume,
Häuser, Werbeplakate und die stehen auf einem dicken
Metallpfosten, einfach
abgeknickt. Motels zerstört, Tankstellen bei denen nur noch
die Zapfsäulen
standen, es sah schlimm aus. Wir wollten uns gar nicht
vorstellen wie es 50 km
weiter unten an der Küste aussah. Obwohl wir es ja
jeden Tag in den Nachrichten
sahen, ist es doch erschreckend es in natura zu
sehen. In Alabama haben wir
dann wieder übernachtet. Am nächsten morgen
ging es gemütlich nach Florida. Da
wir ja jetzt Zeit hatten, haben wir einen kleinen
Abstecher über Georgia
gemacht. Hier schien die Welt noch in Ordnung. Die Natur
und Landschaft war
üppig. Viele prachtvolle Häuser, mit großen Grundstücken lagen
entlang der
Straße. Und dann waren wir auch schon wieder in Florida.
Unser letzter Tag lag vor
uns. Nach einer stürmischen und regnerischen Nacht in
einem Strandhotel in St. Augustine, machten wir uns auf zu einer Stadtbesichtigung, denn diese
kleine Stadt, besaß die ältesten Häuser Floridas. Schon
das erste was wir
sahen, war wunderschön mit einem Garten und sehr gepflegt.
Es sah aus wie ein Schloss
oder es hätte auch ein Kloster sein können, aber es
war das College. Wir
spazierten weiter und plötzlich fanden wir uns in einer
kleinen und gemütlichen
Fußgängerzone wieder. Rechts und links lagen zig
kleine Geschäfte, Restaurants und
Einkaufsarkaden, mit zum Teil 20 bis 30
Minishops. Es gab so viel zu sehen,
dass wir uns nach drei Stunden
zwingen mussten weiterzufahren, denn wir hatten
noch ein letztes Ziel…
Unsere letzte Etappe war Daytona
und Daytona Beach. Hier wo die große
Rennstrecke lag, wollten auch wir
die Rennluft schnuppern. Die Rennstrecke kann
besucht werden, in dem man eine
Tour bucht. Wir haben so ein Paket genommen,
dass die Rundfahrt auf der
Rennstrecke, mit ausführlichen Fotostops, das Museum,
einen Film im IMAX-Kino
und natürlich nicht zu vergessen, einen Souvenirshop
beinhaltet. Die Rundfahrt
auf der Strecke dauert ca. 30 Minuten, danach kann
man sich im Museum
ausführlich über die Renngeschichte und die Fahrer informieren.
Im Kino wird
ein, mit 3-D-Brille, einstündiger Film über die Entstehung, der
erfolgreichsten
Fahrer und div. Rennen von Nascar berichtet. Unser letztes
Abendessen
folgte danach. Zum Abschluss haben wir uns noch mal für ein
Steakhouse
entschieden. T-Bone-Steak und Spareribs, ein würdiger
Abschied, denn wenn die Küche sonst sehr zu wünschen übrig lässt, Barbeque,
das können die Amis. Da unser
Heimflug erst am Abend ging, hatten wir noch
ein bisschen Zeit und so sind wir
an den Strand gefahren. Leider war er gerade
für Autos gesperrt, weil die Flut
einsetzte. Wir haben uns dann noch einmal in
einer der vielen Malls ausgetobt
und dann ging es nach Orlando Airport.
Mietwagen abgeben und " Holiday was over" . Ein
schöner und interessanter
dreiwöchiger Urlaub ging zu Ende...
Manch einem erschent das vielleicht verrückt, was wir hier gefahren haben,
aber erstens, sind wir leidenschaftliche Autofahrer und zweitens, darf man
nicht vergessen, dass autofahren in den Staaten ein ganz anderes Fahrgefühl ist,
man fährt sehr entspannt und kann dabei durchaus die Umgebung geniesen.
Ein ganz besonderer Dank gilt Irene, Steve und Hetty, die uns eine
wunderschöne Woche in Texas geboten haben. Vielen Dank nochmal.
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