Unsere Rundreise durch Skandinavien
vom 31.08. - 26.09.2003
Technische Informationen: Dauer: 27 Tage,
8.913
km wurden zurückgelegt, 2.515 Digitalbilder fotografiert.
Fahrzeug:
Mercedes Vito Marco Polo, 632 Liter Diesel verbraucht.
Unsere Rundreise zum Nordkapp
- Am
30.08.2003 ging unsere Reise los. Nachdem wir uns entschieden hatten
- die
Brücke nach Schweden zu nutzen und nicht die Fähre zu nehmen, hatten wir
- auch keine
Zeitnot
und konnten gemütlich fahren. Nach dem wir die dänische Grenze
- passiert
hatten,
fuhren wir nach Kopenhagen zu einem kurzen Stop. Nach ein paar
- Fotos
ging es
weiter. Wir wollten einfach weiter, das Neue und Ungewisse machte uns
- neugierig. Weiter ging es über die neugebaute Öresundbrücke über den großen
Belt
- nach Schweden. In Schweden ging es dann los. Bäume, Bäume, Bäume und
nichts
- als Bäume. So was hat man noch nicht gesehen. Und in einer Dichte, dass
man kaum
- durch
sehen kann. Die Campingplatzbetreiber in Schweden verlangen immer
die
- schwedische Campingcard. Diese sollte man auf jeden Fall haben. Zu beziehen
über
- das Fremdenverkehrsamt in Skandinavien. Die CCI-Karte wird nicht überall
akzeptiert.
- Da durch Schweden so eine Art Autobahn führt, kann man sehr zügig
nach Norden fahren.
- Hier sind auch noch einige andere Fahrzeuge unterwegs.
Viele LKW’s die nach Russland
- fahren haben wir überholt. Nach drei Tagen
passierten wir die finnische Grenze. Aber
- die Landschaft änderte sich nicht
groß.
Wieder nur Bäume, Bäume, Bäume. Aber hier
- ist
die Landschaft mit vielen Seen
durchzogen. Auch mit dem Wetter hatten wir
- einigermaßen Glück. Die Temperaturen
lagen in Schweden und Finnland bei
- durchschnittlich 12 Grad. Ab und zu regnete
es, aber dann riß der Himmel wieder
- auf und die Sonne schien. In Finnland
überquerten wir den nördlichen Polarkreis
- in nördlicher Richtung. Der Verkehr
wurde immer weniger und schon bald hatten
- wir die Straße für uns allein. Hier
befindet sich auch die Santavillage, wo aus
- aller Welt die Weihnachtswünsche
der Kleinen per Post ankommen. Liebevoll
- werden die Briefe gesammelt und nach
Ländern in Fächer sortiert. Außerdem
- gibt es ein Postamt und jede Menge
Souveniershops, mit allem möglichen.
- Weiterfahrt Richtung Norden und immer auf
der E175. In Finnland war es
- sehr schwierig einen Campingplatz zu finden, denn
hier ist das Angebot nicht
- so groß. Außerdem ist in Skandinavien die
Urlaubssaison mit dem 31.August
- beendet. Die Campingplätze zwar noch offen,
aber meistens ist man der
- einzigste Gast. In Finnland waren wir nur 2 Tage,
dann haben wir schon die
- norwegische Grenze passiert. Das Etappenziel lag vor
Augen. Aber trotzdem war
- es noch ein weiter Weg bis zum Nordkapp. Und immer
wieder durch eine
- Landschaft die trotz der teilweisen Eintönigkeit reizvoll
war. Der Verkehr wurde
- immer weniger, bis wir nur noch alleine auf den endlos
langen Straßen waren.
- Alle paar Stunden kam uns mal ein Fahrzeug entgegen. Man
fühlte sich,
- als sei man alleine auf der Welt. Als wir unseren letzten Camping
vor dem
- Nordkapp anfuhren, hatten wir nur noch 120 km zu fahren. Am nächsten
- morgen ging es los. Wir waren wieder die einzigsten auf der Straße. Die Fahrt
- zog sich, immer entlang an der Küste bis wir zur Insel kamen. Das Nordkapp
liegt
- ja auf einer Insel, das noch bis vor einiger Zeit nur mit der Fähre zu
erreichen
- war. Mittlerweile gibt es einen Tunnel, der sauteuer ist (ca. 45,-
Euro hin und zurück)
- und den man aber nehmen muß. Wenn man durch den Tunnel
ist, denkt man,
- man hat es geschafft, von wegen es sind immer noch 35 km.
Und auch diese
- ziehen sich wie Kaugummi. Wir hatten auch noch das Pech, das es
regnete
- und Nebel aufkam, so dass wir langsam fahren mussten. Denn auf der
Straße
- begegnen einem immer wieder Rentiere, die auf einmal regungslos da
stehen.
- Wunderschöne Tiere. Als wir auf dem Parkplatz ankamen, sollten wir
nochmals
- Parkgeld bezahlen (ca. 24,- Euro). Aber da wir sehr früh waren, hatten
wir Glück
- und konnten kostenlos parken. Der Nebel und der Regen waren
mittlerweile so
- dicht, dass wir erst einmal im Auto blieben und abwarteten bis
wir was sehen
- konnten. Dann tat sich ein Guckloch am
Himmel auf und wir konnten zumindest
-
erst ein
Mal die Richtung orten in die wir mussten. Wir sind dann einfach bis
zum
- Touristencenter vorgefahren und haben an der Seite geparkt. Und auf einmal
verflog
- der Nebel und dann sahen wir sie: die Nordkappkugel. Das Etappenziel
war erreicht.
-
- Wir
sind natürlich sofort hin und haben Fotos gemacht. Der Wind blies trotzdem
rechtheftig
- und wir waren froh, dass wir warm angezogen waren. Tja nun standen
wir da, am Ende
- des nördlichen Europas. Die Natur ist hier rauh und die ruppig.
Kein Baum, kein Strauch,
- kein Busch weit und breit. Enttäuschend war
die Tatsache, dass das Touristenzentrum
- erst um 12 Uhr öffnet und um 16 Uhr
bereits wieder schließt. Ein Kaffee war somit nicht
- drin, da wir bereits um 9
Uhr da waren. Nachdem wir ausführlich Bilder geschossen hatten,
- traten wir die
Rückreise an. Die ganzen langweiligen 35 km mussten wir wieder zurück.
- Und
natürlich wieder durch den Nordkapptunnel und wieder bezahlen. Wir beschlossen
-
einen Abstecher nach Hammerfest zu machen. Dieser Abstecher hat uns nur ein
paar
- Stunden gekostet. Aber wir haben dann hier auch übernachtet. Der Camping
lag
- gegenüber der Stadt auf einer Anhöhe und war nicht sonderlich komfortabel,
aber
- für eine Nacht ging es. Dafür hatten wir einen wunderschönen Blick auf
Hammerfest.
- Und als die Lichter angingen war das überwältigend. Am nächsten
Morgen fuhren
- wir Richtung Süden. Die E 6 war unsere Straße. Wir kamen durch
eine Gegend die uns
- an die Berge in Österreich erinnerten. Berge, Bergbäche und
-flüsse, Hängebrücken
- und eine wunderschöne Landschaft begleitete uns rechts
und links.
-
- Weiter
ging es auf einen Pass und da weideten ca. 300 Rentiere oder noch mehr.
- Es war
wunderschön anzusehen wie diese Tiere über die Strasse auf die andere
- Seite
liefen. Ich hätte noch Stunden zuschauen können. Nach dem wir den Pass
-
überquert hatten, fuhren wir langsam in die Fjordgegend. Zum Teil waren die
Berge
- rechts und links des Fjords bis zu 1500m hoch und höher. Und ganz unten
war das
- Wasser. Langsam kam mein Mann auf den Geschmack seine Angel mal in’s
Wasser
- zu hängen. Denn Norwegen ist ein Angelparadies. Unsere Richtung hieß
Trondheim.
- Aber bis dahin war es noch ein langer Weg, um genau zu sein, es
waren noch 922 km.
- Ich kann es auch nicht lassen, ich muß noch mal über die
wunderschöne Landschaft
- schwärmen. Eine Idylle, eine Ruhe, keine Hektik, kein
Stress. Unser Weg führte uns
- nach Saltstraumen. Hier quetschen sich bei Ebbe
und Flut riesige Wassermassen
- durch eine 3 Kilometer lange und 150 m breite
Meeresenge rein oder raus.
- Ca. 400 Millionen Kubikmeter Wasser zwängen sich
durch diese Enge, dadurch
- entstehen Strudel und Stromschnellen in denen man
reichlich Fisch angeln kann.
- Hier haben wir zwei Tage verbracht, da mein Mann
viel Spaß am angeln hatte.
- Nach zwei kapitalen Dorschen, den mein Mann
innerhalb von 2 Sekunden an
- einer Angel hatte, war unser Abendessen gesichert.
So frisch bekommt man ihn
- zu Hause auf keinen Fall. Am übernächsten Tag ging es
weiter Richtung Trondheim.
- Es erwartete uns eine traumhafte und abwechslungsreiche
Route. Die Fahrt führte uns
- durch Wälder und Wiesen, vorbei an Bergflüssen. An
Fjorden entlang wieder über Berge.
- Und plötzlich waren wir wieder am nördlichen
Polarkreis. Diesmal aber in Norwegen.
- Hier ist das Ganze nicht so touristisch,
wie in Finnland, auch gibt es hier ein Souveniershop
- eine Caferteria und eine Gedenkstätte für die im Krieg gefallenen
Soldaten. Nachdem
- wir ein paar Postkarten geschrieben hatten, ging es weiter.
Im
Reiseführer hatten wir
- von einem Gletscher gelesen, den wollten wir uns auf
keinen Fall entgehen lassen. Aber
- leider hatten wir kein Glück. Die Strasse
wurde kurzerhand gesperrt und ein Schild wies
- daraufhin, daß die Saison am 31.
August endet und nix war es mit dem Gletscher.
Schade.
-
-
Im September begegnen einem so gut wie keine Touristen mehr, wir haben
- unterwegs vielleicht zehn Wohnmobile gesehen. Auf der einen Seite sehr schön,
- denn da sind die Straße nicht überfüllt, wie im Sommer, auf der anderen Seite
fragt
- man sich, warum. Aber egal uns hat es nicht gestört. Wir haben einen
Abstecher nach
- Skarnsundet gemacht, weil
man hier hervoragend angeln kann. Hier im Trondheim-Fjord
- haben wir uns für 1 ½ Stündchen ein Bootchen gemietet und sind
raus auf den Fjord
- gefahren und haben unsere Angel in's Wasser gleiten lassen.
200 m ging es steil
- bergab und das ist noch gar nix, aber uns hat es schon
gereicht. Fünf Köhler (Seelachse)
- und ein kleiner Dorsch hatten wir am Haken.
Das reichte uns und stolz wir fuhren zurück.
- Am Pier angekommen, sind wir mit unserem
Fang in's Filetierhaus und haben die Fische
- gleich filetiert.
Das ist das schöne in Norwegen, überall findet man diese Filetier-
- stationen, wo
jeder seinen Fang ausnehmen, Abfall entsorgen und säubern kann.
- So hatten wir
wieder reichlich frische Fischfilets. Um die Strecke nach Trondheim etwas
-
interessanter zu gestalten, haben wir uns entschlossen unsere Hauptstraße, die
E 6 zu
- verlassen und einen Umweg über die 136 zu nehmen, die uns dann
irgendwann wieder auf
- die E 6 bringt. Laut " Marco Polo" eine
wunderschöne Strecke. Durch hohe Bergschluchten
- führte uns die Straße durch
eine Bergwelt, die auch in den Alpen hätte sein können. Eine
- nicht endende
Schlucht führte uns zu den Trollväggen. In Norwegen, muß man wissen, spielen
- die
Trolle eine große Rolle. Überall findet man diese knubbelig aussehenden
Phantasiegestalten.
- Uns so hatte man hier das Gefühl in einer verwunschenen
Gegend zu sein. Auch unser Camping-
- platz, wunderschön an einer Steilwand gelegen, hatte
etwas märchenhaftes. Mittlerweile waren
- wir
17 Tage unterwegs und unser Weg
führte nun in hinauf in's Gebirge. Mit der Fähre ging es
- über den Fjord und
dann auf ca. 1500 m Höhe. Hoch oben
schaut man hinunter in
- den Fjord. Die Aussicht war wunderschön. Hier standen
wir am berühmten " Geierangerfjord" .
- Das ist der Teil des Fjordes, wo
die ganzen Kreuzfahrtschiffe reinfahren. Wir fuhren auf
- der anderen Seite
wieder runter, um auf der gegenüberliegenden Seite wieder auf einen
- Pass zu
fahren. Das Wetter wurde diesig und trüb und machte mir nicht sehr viel Mut.
- Nach dem wir oben angekommen waren, wollten wir einen in der Karte als
- Jahrescamping eingezeichneten Campingplatz anfahren, aber es war weit und breit
nix
- von einem Camping zu sehen. Langsam setzte Regen ein und wir waren mitten
-
in den Bergen. Wir fuhren entgegengesetzt hinunter in's Tal um einen Camping zu
suchen.
- Wir wurden auch fündig, nur alle waren geschlossen. Es fing langsam an
zu schütten.
- Wir stellten uns einfach auf einen von den drei Plätzen und es
lies auch nicht lange auf
- sich warten und wir wurden vom Campingpächter
begrüsst. Da es nun schüttete,
- beschlossen wir kurzerhand eine Hütte zu mieten,
was auch eine gute Idee war,
- wie sich später herausstellte. Der Regen prasselte
über 4 Stunden mit ganzer Kraft
- auf unser Hüttendach und wir waren froh im
warmen zu sitzen und machten es
- uns richtig gemütlich. Es goß auch noch als wir
in's Bett gingen. Und am nächsten
- Morgen regnete es immer noch und die Wolken
schienen auf der Straße zu liegen, so tief
- hingen
sie. Aber nichts destrotrotz mußten wir weiter. Mein Mann fuhr noch in das 8 km
- gefernte Sommerskigebiet, das nun bereits geschlossen war, weil zuviel Schnee,
irre was.
- Man hätte auch hier ober weiterfahren können, aber auf Grund der
schlechten Sicht-
- und Straßenverhältnisse beschlossen wir den offiziellen Weg
zu nehmen. Nach den
- ersten Kilometern wurde das Wetter langsam besser und der
Regen hörte auf. Je
- weiter wir fuhren um so besser wurde das Wetter. Unterwegs
kamen wir an einem über
- 100 Jahre altem Hotel vorbei, in dem wir uns eine kleine
Rast gönnten. Herrlich
- alte Sachen wurden hier liebevoll aufgestellt. Alte
Puppen, Bilder, Sofas, Stühle,
- allerei Krimskrams, es war urgemütlich. So
langsam näherten wir uns der Zivilisation.
- Der Verkehr nahm zu und man sah auf
einmal wieder Menschen. Der nächste Stopp
- führte uns nach Lillehammer, der
Olympiastadt der Winterspiele von 1994. Eine
- hübsche kleine Stadt mit einer
imposanten Sprungschanze, die wir uns genau ansehen
- konnten. Wir hatten nun
schon Oslo vor Augen und wehmütig sehnten wir uns zurück in
- die Idylle, mit der
Ruhe war es nun auch vorbei. Wir kamen genau zur Rushour in
- Oslo an. Grausam,
wenn man die Straßen, die letzten 2.300 km für sich hatte. Auch
- der
Stadtcamping war ätzend, aber wir hatten leider keine Alternative. Am nächsten
- Morgen fuhren wir nach Oslo rein und waren sehr enttäuscht. Oslo ist eine alte
- vergammelte Stadt und hat uns überhaupt nicht gefallen. Wir haben uns die
- berühmte Hollmenkollenschanze angeschaut und sind in den Frognerparken, wo
- eine
Granitsäule mit über 100 Menschenkörpern 17 m in den Himmel ragt. Das
- Lebenswerk des Bildhauers Gustav Vigeland. Unsere Richtung ging nun wieder
zurück
- nach Schweden und wir wollten die Grenze noch vor dem Abend erreichen.
Also
- verliesen wir Oslo und machten uns auf den Weg. Gegen 16 Uhr passierten
wir die
- schwedische Grenze und fuhren Richtung Göteborg. Wir hatten unsere
- Rückroute etwas abgeändert und beschlossen mit der Fähre von Göteborg nach
- Dänkemark überzusetzen. Ca. 30 km vor Göteborg übernachteten wir auf einem
- Camping. Am nächsten Morgen fuhren wir nach Göteborg und erkundigten uns
- nach
der Fähre. Wir hätten sofort mitfahren können, denn es stand eine Fähre zur
-
Überfahrt bereit, aber wir wollten uns die Stadt noch anschauen und checkten
für
- 13 Uhr ein. Göteborg hat uns sehr gut gefallen, eine sehr schöne Stadt mit
viel
- Geschäften, Cafes und Restaurants. Allerdings auch zu sehr hohen Preisen,
wie
- es in Skandinavien numal ist. Die Überfahrt mit der Fähre dauerte ca. 2
Stunden,
- wir hatten nämlich von Stena Line die Expressfähre erwischt und die
fährt schneller.
- Statt drei Stunden fährt die Expressfähre in zwei Stunden nach
Dänemark. Kostet
- dafür auch etwas mehr (ca. 80,- Euro, ein kleines Wohnmobil
und zwei Personen).
- In Dänemark kommt man in Frederikshaven an. Eine süße
kleine Hafenstadt mit
- einer langen Fußgängerzone und in deutscher Hand, wie
überhaupt ganz Dänemark
- in deutscher Hand ist. Wir haben drei Tage gebraucht um
an der dänischen Küste
- Richtung Deutschland zu fahren. Dänemark ist ein
hübsches kleines und
- gemütliches Land, das man irgendwie auf der Landkarte übersieht, aber wenn man
- mal da ist und es
wahrgenommen hat, hat es was niedliches. Dänemark hat uns
- auch gut gefallen und
wir werden bestimmt nochmal hierher kommen. Unsere
- Rundreise durch Skandinavien
ist nun zu Ende und wir beide haben uns geschworen,
- dass wir so eine Reise auf
jeden Fall nochmal machen. Es hat uns so gut gefallen
- und es gibt noch so viel
zu sehen, das wir wiederkommen. Versprochen!
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